Was denn sonst, bei diesem Sauwetter
Update zu Hören wir das Husten einer Grille im Schnee?:
Seht! den Schirm erfaßt der Wind,
Und der Robert fliegt geschwind
Durch die Luft so hoch, so weit;
Niemand hört ihn, wenn er schreit.Dr. Heinrich Hoffmann, 1844.
You got a lotta time to waste when you ain’t getting wasted,
not a penny to spare when you ain’t getting paid.Rail Yard Ghosts, 2014.
——— Hans Magnus Enzensberger:
Der Fliegende Robertaus: Die Furie des Verschwindens. Gedichte, edition suhrkamp 1066, Neue Folge 66, Frankfurt 1980:
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Die letzte Geschichte aus der pädagogisch gemeinten Serie passiv-aggressiver Häme gegenüber Kindesmisshandlungen mit Todesfolge, die seit 1845 nie wieder aus dem Buchhandel verschwand, ist noch die versöhnlichste. Was an diesem einzigen Beispiel eines Entkommens im Struwwelpeter so warnend sein soll, hab ich nicht einmal als Vierjähriger verstanden, und seit ich über 18 bin, versteh ich sowieso jedes Jahr weniger.
Wisst ihr nämlich, liebe Kinder, warum den Robert niemand gehört hat, wenn er schreit? Weil er gar nicht geschrien, sondern sich heilfroh eins gegrinst hat, dass er da rauskommt.
Bild: Dr. Heinrich Hoffmann: Die Geschichte vom fliegenden Robert, aus: Struwwelpeter, ab 1844;
Off Road Kids: Rail Yard Ghosts: Dirty Kid Rag, aus: Medicinal Whiskey, 2014:
[…] zu wissen. Mein Liebling war natürlich trotzdem immer Die Geschichte vom fliegenden Robert, und seit Hans Magnus Enzensberger weiß ich sogar, […]
Dr. Heinrich Hoffmann, Struwwelpeter, 1844. Die Geschichte von den schwarzen Buben | freitag!-logbuch Privatblog Vroni und Wolf Gräbel
6. August 2021 at 00:22